Elisabethweg

Marking on a ruin
Skulptur von Hl. Elisabeth am Dom zu Kaschau
Hl. Elisabeth von Thüringen

Sankt-Elisabeth von Thüringen wurde 1207 in Sárospatak als drittes Kind des ungarischen Königs Andreas des II. geboren.

Schon mit vier Jahren kam sie nach Thüringen, wo sie zehn Jahre später den Markgrafen Ludwig heiratete. Während ihrer kurzen sechsjährigen Ehe haben sie sich gegenseitig und leidenschaftlich geliebt, was dabei half, dass Ludwig den karitativen Dienst von Elisabeth (Hilfe für Hungernde, Kranke und Arme) entgegen dem immer wachsenden Unverständnis der Verwandtschaft unterstützte.

Die Situation der mit zwanzig verwitweten Elisabeth in Thüringen wurde schließlich doch unhaltbar. Umsonst rief König Andreas II. seine Tochter und drei Enkel nach Hause, umsonst hielt der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. um ihre Hand an, sie wies alle Angebote zurück und pflegte ihre Patienten in dem selbst gegründeten Hospital von Marburg, während sie auch bemüht war, für ihre Kinder zu sorgen. Die vierundzwanzigjährige, in den Dritten Orden des Heiligen Franziskus eintretende Elisabeth starb am 17. November 1231.

An ihrem Grab geschahen bald Wunder und die katholische Kirche hat sie schon vier Jahre später heiliggesprochen. Ihre lebensfrohe Art, ihre Liebenswürdigkeit, ihre Großzügigkeit zu den Armen, ihre Liebe zur ihrem Ehemann und ihre Sehnsucht nach Gott machten sie mit Recht zu einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen Europas.

Sonnenstrahl im Wald
Der Weg

Der 2011 eröffnete Pilgerweg verbindet Sárospatak, die Geburtsstadt der Heiligen Elisabeth (Ungarn) mit Kaschau (Košice/Kassa, Slowakei). Die Gesamtlänge des mit einer symbolischen roten Rose markierten Pilgerweges beträgt etwa 100 km.

Der eine der schönsten Berglandschaften Ungarns, das Zemplén-Gebirge durchquerende Weg führt durch kleine Ortschaften und märchenhafte Wälder, verlässt die Staatsgrenze bei der Burg von Füzér und setzt sich nunmehr in der Slowakei fort. Nach einer langen, etwas eintönigen Wanderung am Fluss Hernád entlang kommen wir an der Endstation unseres Weges, Kaschau an. Die Altstadt umgibt die fast einhundert fünfzig Jahre lang erbaute östlichste Kathedrale Europas, den Sankt-Elisabeth-Dom und die Sankt-Michael-Kirche mit ihrem frischen und gleichzeitig altehrwürdigen Flair.

Im Dom zu Kaschau wird für die Ungarn auch ein anderer Schatz aufbewahrt: der Fürst Ferenc Rákóczi II. und seine Mutter Ilona Zrínyi fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Der Fürst wollte am Anfang der 1700-er Jahre die Unabhängigkeit Ungarns gegen die Macht der Habsburger erkämpfen. Obwohl sein Kampf ohne Erfolg blieb, erheben ihn seine tiefe Religiosität, seine grenzenlose Liebe zu seinem Volk und sein Verantwortungsbewusstsein in die Reihe der größten Ungarn.

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Landschaft im Zemplén Gebirge
Die Landschaft

Der kürzeste ungarische Pilgerweg hält viele Überraschungen für den Pilger bereit. Die am Ufer des Flusses Bodrog emporragende Rákóczi-Burg lässt die Macht der einst hier lebenden und auch das Fürstentum Siebenbürgen beherrschenden Rákóczi-Familie erahnen. Obwohl der Pilgerweg nicht dort läuft, ist der 2011 zum schönsten Naturwunder Ungarns gewählte, auf dem Megyer-Berg befindliche Bergsee einen Besuch wert.

Im Mittelalter ließen sich hier Wallonen nieder (Bodrogolaszi), später kamen Ruthenen in die Gegend (Komlóska), während man bei Regéc die vertrauten Ruinen einer anderen Rákóczi-Burg oder der waldbewachsenen Klosterkirche der Pauliner (Telkibánya) treffen kann. In Hollóháza kann man die Meisterwerke der ungarischen Porzellanherstellung bewundern und nach einem steilen Bergabhang jene Burg entdecken, in der die Heilige Krone Ungarns aufbewahrt wurde, nachdem das Ungarische Königreich im Kampf gegen das Türkische Reich unterlag. Unser Weg in der Slowakei führt durch Fundorte der Bronzezeit (Nižná Myšla, Alsómislye), wo wir nicht nur die Heilige Elisabeth verehren, sondern auch andere Sehenswürdigkeiten der Innenstadt kennen lernen können.

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