Pilgerwege in Ungarn

Schon im Mittelalter wanderten viele ungarische Pilger zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der christlichen Zivilisation (Rom, Jerusalem, Aachen, Santiago de Compostela), und das Ungarische Königreich sorgte für die Sicherheit des Landwegs der Kreuzritter auf dem Gebiet des Karpatenbeckens.

Nach vielen Jahrhunderten beginnen die Pilgerreisen in Ungarn wieder populär zu werden: jährlich brechen mehr als tausend Menschen nach Santiago de Compostela auf, während andere hierzulande einen der sechs Pilgerwege zurücklegen. Wir haben drei von diesen Pilgerwegen ausgewählt, die uns wegen ihrer reichen natürlichen, kulturellen und spirituellen Werten noch lieber sind.

Wir legen die ausgewählten Pilgerwege nicht in voller Länge zurück (mit Ausnahme des Elisabethwegs), sondern möchten unseren Gästen eine ihrer charakteristischen Strecken vorstellen.

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Martinsweg

Der im Jahre 2005 zum Kulturweg des Europarats erklärte Pilgerweg verbindet die verschiedenen Schauplätze des Lebens des viel wandernden Bischofs Martin des Heiligen.

Die sich ursprünglich zwischen dem Geburtsort Savaria des Heiligen Martin (heute Szombathely/Steinamanger, Ungarn) und Candes-Saint-Martin (Frankreich) erstreckende, etwa 2500 km lange Route wurde durch mehrere kleinere Pilgerwege ergänzt, welche den Pilger zu den Kultstätten des Heiligen Martin führen.

Der zentrale Pilgerweg führt durch Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien und Frankreich: der Pilger kann dadurch die kulturell-spirituellen Traditionen und Naturschätze mehrerer Länder kennen lernen. Und im Jahre 2016 ist es genau 1700 Jahre her, dass Sankt Martin von Tours, Schutzheiliger von Frankreich und Ungarn, im pannonischen Savaria die Welt erblickt hat.

Anmeldung zu einer Pilgerfahrt auf dem Martinsweg

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Marienweg

Der Gedanke eines die osteuropäischen Nationen und die Wallfahrtsorten der Heiligen Jungfrau verbindenden Pilgerweges hat sich bis 2006 herauskristallisiert: zwischen den vier großen mitteleuropäischen Marienwallfahrtsorten sollten zwei einander kreuzende internationale Pilgerwege, die den hier lebenden Völker Frieden und Versöhnung ermöglichen ausgebaut werden.

Der west-östliche Zweig mit einer Länge von ca. 1350 km erstreckt sich zwischen Mariazell (Österreich) und Csíksomlyó (Şumuleu Ciuc, Rumänien) Eine bedeutende Strecke des Pilgerweges (etwa 750 km) führt durch Ungarn. Die geplante nord-südliche Strecke wird zwischen Częstochowa (Polen) und Međugorje (Bosnien-Herzegowina) gebaut. Das Zeichen des Weges weist einerseits auf die Heilige Jungfrau und das Christentum hin, andererseits aber auch darauf, dass ein Pilgerweg auch die Entfernung und die Unterschiede zwischen den Völkern überbrücken kann.

Anmeldung zu einer Pilgerfahrt auf dem Marienweg

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Elisabethweg

Die Kraft der Verehrung der Heiligen Elisabeth von Thüringen, einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen des Mittelalters, wird auch durch die Errichtung zahlreicher Pilgerwege zwischen den wichtigeren Schauplätzen ihres Lebens in Deutschland gekennzeichnet, obwohl die alten Pilgertraditionen durch die Jahrhunderte verblassten. Und das 800. Jubiläum der Geburt der Heiligen Elisabeth hat jene Initiativen verstärkt, welche ihre Geburtsstadt Sárospatak (Ungarn) mit Kaschau (Košice, Slowakei), wo sich die östlichste gotische Kathedrale Europas, der zu Ehren der Heiligen Elisabeth errichtete Dom befindet, verbinden wollten.

Die Gesamtlänge des mit einer roten Rose markierten Pilgerweges beträgt etwa 100 km. Dieses Touristenzeichen weist auf eine der bekanntesten Wundertaten der Heiligen Elisabeth hin, als sich die aus dem Palast für die Armen mitgenommenen Brote in ihrer Schürze zu Rosen umwandelten. Zwei Drittel des Weges führt durch die wunderschönen Zempléner Berge Ungarns, während ein Drittel durch die Slowakei hindurch.

Anmeldung zu einer Pilgerfahrt auf dem Elisabethweg

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